· 

Tandem Paragliding – Frei sein wie ein Vogel im unendlichen Himmel voller Glück

Manchmal ist das Glück sehr nahe, wenn man es nicht sucht und es auf sich zukommen lässt! Glück ist verbunden mit Freiheit - Freiheit bedeutet Glück! Sich fallen zu lassen und der Freiheit des Lebens zu verfallen...

Sich den kleinen sowie großen Risiken aussetzen zu lassen, um ein Stück Lebensfreude sich selbst zu schenken, macht das Leben so spannend  und abenteuerreich! Lasst euch von den Reizen des Lebens verführen und spürt ein Stück Freiheit und Frieden in den Lüften der Freiheit und in den Gewässern des Unbekannten!

 

Ich entschloss mich für das Tandem Paragliding und plötzlich wurde es von meinem anfänglichen Wunsch zu einem meiner möglichen Ziele in Italien!

 

Ich hatte nur die Anzahlung nicht geleistet, was dem Piloten und dem Organisator nicht zu stören schien. Also plante ich für den Nachmittag etwas Zeit ein, um diese faszinierende Erfahrung einmal mindestens im Leben auszuprobieren!

 

Um die Erfahrung des Tandem Paraglidings mit meinem Instruktor machen zu können, musste ich nach Tivoli. Es ist eine Stadt nahe Rom, welche man mit einer Zugfahrt leicht erreichen kann! Jedoch kann in Rom jederzeit aufgrund von verschiedenen Gründen Verspätungen entstehen, sodass ihr diese gegebenenfalls schlecht mit einrechnen könnt.

 

Der Zug nach Tivoli fährt ungefähr eine Stunde von Rom aus. Ich hätte eine halbe Stunde vor meiner eigentlichen Treffzeit mit meinem Instruktor in Tivoli ankommen müssen, doch aus irgendeinem Grund, blieb der Zug aufgrund eines Polizeieinsatzes sehr lange auf der Strecke stehen.

 

Ich war sehr erleichtert, dass die Kommunikation sehr gut mit dem Planer und dem Instruktor so gut geklappt hat, denn sie zeigten sehr viel Verständnis für diese Verspätung und witzelten sogar über die Verspätungen der Züge in Italien…

 

In Tivoli holte mich Remo, ein sehr lustiger und sehr sympathischer Italiener, der Schwierigkeiten hatte mit mir auf Englisch zu kommunizieren, am Parkplatz ab. Ich hatte für einen Pick Up an der Haltestelle gebeten, was auf 30 Euro belief. Von Rom aus wäre es sehr teuer gewesen, daher empfehle ich euch, nimmt den Zug, denn für die Tickets habe ich allerding nur 2,60 Euro gezahlt!

 

Doch an dem Ort für das Paragliding zu gelangen ist definitiv ein Auto notwendig, außer ihr wollt, Stunden eures Lebens mit Lauferei verbringen. Also nahm ich den Pick Up und unterhielt mich mit Remo, der versuchte mit mir mühselig auf Englisch zu kommunizieren. Und ständig Google Maps zur Hilfe geholt hatte… Das wäre nämlich seine Form mit mir zu kommunizieren gewesen… Es war amüsant, denn ich habe mich bemüht mit einem britisch englischen Akzent alles langsam zu erzählen, doch bei mir verstand er mehr Bahnhof als dass er mich verstanden hatte… Machte mir nichts aus, denn jedes Mal zückte er sein Handy aus, um mir Google Übersetzer vor die Nase zu halten.

 

Es war eine längere, schöne Fahrt, in der ich meinen Instruktor als Person kennenlernen konnte.

 

Oben angekommen, waren auch noch andere Zuschauer und eine weitere Person, die auch zum ersten Mal zum Tandem Paragliding gekommen war.

 

Wir standen auf der Spitze eines Berges und redeten eine Weile, währenddessen lernte ich ebenfalls eine Italienerin kennen, die tatsächlich Englisch mit mir gesprochen hatte. Für mich war es immer ein Überraschungsmoment, wenn ein Italiener bzw. Italienerin Englisch sprechen konnte.

 

Wir mussten eine Weile warten bis sich der Wind gedreht hatte. Es ist im September für das Paragliding eine sehr ungewisse Zeit. Dennoch standen wir da und warteten…

 

Ungewiss, weil das Wetter sich sehr schnell verändern kann und sich der Wind in einer falschen Richtung befinden kann. Und der Wind befand sich allerdings auf der falschen Seite und um Rücksicht auf unsere Sicherheit zuerst zu nehmen, hatten wir eine Stunde tatsächlich gewartet, um dieses atemberaubende Erlebnis einmal ausprobiert zu haben!

 

Währenddessen kommunizierte ich mit einer Italienerin wie vorhin erwähnt und genoss die Aussicht auf dem Berg… Mal was ganz anderes in Italien! Wer mal etwas mehr Landschaft als den Großstädter Flair zu genießen, ist in der Nähe von Tivoli gut aufgehoben!

 

 

Sonntag, den 30.9.2018 – In Duisburg

 

Nachdem sich der Wind zu unserem Glück gedreht hatte und ein mögliches Unwetter ausgeschlossen war, bereiteten wir alles vor für einen Flug in die Lüfte… Mein Instruktor half mir in die Sachen, gab mir eine Jacke, damit ich in der Luft nicht fror und geschützt war. Er gab mir einen Helm, den ich mit meiner mitgebrachten Sonnenbrille aufzog. Remo nahm seine Equipments, nach dem er den Flugschirm herausgeholt hatte und kleidete sich ebenfalls an.

 

Mit jeder Sekunde, die näher rückte, in der ich in der Luft schweben würde, steigerte meine Nervosität… Ich hatte keine Angst vor dem Fliegen, denn ich wusste, dass ich nicht alleine war. Ich vertraute meinem Instruktor, denn er war nicht umsonst Instruktor und hatte jahrelange Erfahrung und wenn ich abstürzte, dann hatte ich keinen Einfluss auf das Schicksal des Lebens. Denn alles passiert ohne Wenn und Aber. Also ließ ich mich auf mein Herzenswunsch ein, etwas Neues auszuprobieren.

 

Mein Instruktor wies mich an, zum Berg, welcher ungeschützt vor uns erstreckte, vorauszulaufen. Er folgte mir, nahm den zweiten Kandidaten mit, der unterstützend mitwirkte.

 

Er wies mich an, nur zu rennen, wenn er es mir sagte. Mehr nicht! Ich fragte ihn noch einige Male, ob er wirklich nur rennen meinte und nichts Anderes… Denn nur rennen erschien mir so wenig. Da begann ich doch etwas Zweifel zu bekommen. Ich versuchte das leicht mulmige Gefühl hinunterzuschlucken. Die Unsicherheit, die sich in mir breit machte. Was, wenn ich was falsch machte? Doch was sollte schon an der Instruktion nur zu rennen und nicht aufzuhören zu rennen, scheitern. Also riss ich mich zusammen und wartete auf die Anweisung, wartete gespannt ab, was als Nächstes kommen würde.

 

Als wir startklar waren und alles aneinander befestigt, kam bereits schon der erste Windstoß, der mich nach hinten wegzureißen drohte. Ich war so leicht, dass ich mich nicht auf dem Boden halten konnte. Es war leicht beängstigend, aber auch aufregend zugleich!

 

Hätte mich der andere Flugkandidat nicht festgehalten, wäre ich auf und davon und nie wiedergekehrt… Ein Scherz! Ich wurde mit Mühe für sehr kurze Zeit am Boden gehalten, bis mein Instruktor mich aufforderte zu rennen. Das lustige war, es gab keine Fläche, also keinen Boden, auf dem ich rennen konnte, denn ich war bereits mit den Beinen in den Lüften! Der Wind hatte bereits den Gleitschirm erfasst und hob uns in die Lüfte und rief uns mit ihm zu erheben…

 

Direkt darauf wies mich der Instruktor an, mich nach hinten mit meinem Hintern zu drücken, damit ich richtig saß… Danach war es ein Erlebnis, was sich kaum beschreiben ließ!

 

Die Natur, die Landschaft, die Sonne, die dich anstrahlte, während des gesamten Fluges… Der Wind, der dir entgegenwehte…

 

Zwischendurch machte mein Instruktor seine Achterbahnrunden, an dem er sehr viel Spaß zu haben schien und es war das erste Mal, dass Adrenalin durch mich hindurchschoss… Er spielte mit der Luft, als wäre er dort oben zu Hause und es war fantastisch!

 

Und ich liebte es in den Lüften zu schweben, denn ist das atemberaubendste Gefühl, über die Länder zu schweben und alles zu überblicken! Vor allem wenn die Sonne, dir den letzten Abschied gibt, bevor sie am Horizont verschwindet. Ein Abschied, der nicht für die Ewigkeit hält!

 

Ein temporärer Abschied, der garantiert, dass das nächste Abenteuer schon bald auf mich wartet und ich mich darauf freuen darf… Ohne Sorgen, ohne über das vergangene Leid meines Lebens nachdenken zu müssen… Es gab nur das Hier und Jetzt und der Pakt war in den Lüften mit der Freiheit meines Selbst geschlossen!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0